ias institut für angewandte sozialwissenschaften: Arbeitslose: Verlust des Zeitgefühls

Donnerstag, November 24, 2005

Arbeitslose: Verlust des Zeitgefühls

Arbeitslose verbringen zwei- bis dreimal mehr Zeit im Krankenhaus als Berufstätige. Sie leiden überhäufig an Krankheiten:
  • des Muskel-Skelett-Systems
  • der Psyche und des Verhaltens
  • des Atmungssystems
  • des Kreislaufsystems
  • des Verdauungssystems
Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen mit diversen Folgeerscheinungen sind bei Arbeitslosen stark ausgeprägt. Hierin sieht der Dortmunder Arbeitspsychologe Dr. Tim Hagemann wesentliche Behinderungen, eine neue Beschäftigung zu finden. Selbst in einer neuen beruflichen Aufgabe bleibt der Gesundheitszustand häufig schlecht - und gefährdet die Arbeitssituation.
Der gesamte Lebensrhythmus Arbeitsloser «verlangsamt sich und mündet in einem Engerwerden der eigenen Welt. Die starke Auflösung der Zeit- und Alltagsstruktur vieler Arbeitsloser bedeutet z.B. eine Auflösung des Unterschiedes zwischen Freizeit und sinnvoller Beschäftigung, was dazu führen kann, daß weder in der Freizeit ausgespannt, noch in der restlichen Zeit anstehende Aufgaben bewältigt werden können.» Auch diese Entwicklung behindert den Weg in ein aktives, effizientes Arbeitsleben.
Hagemann und Kollegen vom Institut für Organisationspsychologie der Universität Dortmund folgern aus ihren Untersuchungen: Arbeitslose sollten in einem Verhaltenstraining geschult werden, sinnvolle (evtl. ehrenamtliche) Aufgaben zu übernehmen. Buchlink