ias institut für angewandte sozialwissenschaften: Daumenregeln bei Verwirrung

Donnerstag, März 09, 2006

Daumenregeln bei Verwirrung

Gerne lasse ich mich von «phantastischen Geschichten» der KundInnen verführen, verliere mich in ihren Geschichten, weil dort «irgendetwas» mich auf den Plan ruft, neugierig macht, weitermachen lässt - und dann verliere ich den Blick auf das Ziel, das Ziel des Kunden! Daraus habe ich einige Daumenregeln abgeleitet:
  1. Wenn ich verwirrt bin, hat es sich für mich als hilfreich erwiesen SOFORT die Frage nach dem Ziel zu stellen. Also die KundIn zu befragen bzw. zu bitten, mir noch einmal ihr Ziel zu benennen - u.a. mit der Begründung, dass ich ein wenig durcheinander bin.
  2. Es hat sich für mich als hilfreich erwiesen, die Idee ernst zu nehmen, dass sich Ziele, wenn ich darüber reflektiere, verändern. Das gilt auch für die KundInnen, die in meine Praxis kommen . Also kann ich nicht davon ausgehen, dass sie zu einer nächsten Sitzung kommen und immer noch dasselbe oder das gleiche Ziel verfolgen. Deshalb bevorzuge ich es, in JEDER Sitzung nach dem Ziel der aktuellen Sitzung zu fragen.
  3. Und es hat sich auch für meine Orientierung als hilfreich erwiesen, die Frage nach dem Ziel in gleichsam ritualisierter Form zu wiederholen, z.B. als etwa jede siebte Frage: «Wenn wir so an dem arbeiten, was Sie wollen, kommen Sie dann Ihrem angestrebten Ziel näher?»
Überlegungen eingedenk der lösungsorientierten Maxime, dass es einem hohem Mass an Disziplin bedarf, einfach zu bleiben.
--Jürgen Hargens auf der Systemischen Liste