Psychotherapeuten taugen nicht als Coaches
Für Fritz Simon, Professor für Führung und Organisation an der Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Witten/Herdecke, ist die Sache klar: Für ihn sind Psychotherapeuten nur begrenzt als Coachs in Organisationen geeignet. Für die Organisationsberatung erscheinen sie ihm sogar völlig ungeeignet - und das unabhängig von der Schule, in der sie ausgebildet seien, oder der Methode, mit der sie arbeiteten. Er zeigt das sehr anschaulich an einer kleinen Fallstudie, die er den Leser bearbeiten lässt. Fazit: Der Mindset, die spezielle berufsspezifische Optik macht den Unterschied, ob man nun einen primär individuenspezifischen Ansatz wählt oder mit einem passenderen, geweiteten Blick ans Problem geht.
Rolf Haubl, Professor für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, kommt zu einem ähnlichen Ergebnis wie Simon - allerdings von anderer Seite her: Psychotherapeuten, die als Leitungs-Coaches arbeiten wollen, müssten sich entscheiden, ob sie sich dem neoliberalen Ansprüchen ihrer Kunden (Turbokapitalismus) anpassen wollten. Das Leitungs-Coaching könne zu einem blinden (gut bezahlten) Fitmachen verkommen. Quelle
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