ias institut für angewandte sozialwissenschaften: Weniger Belohnung, mehr Infarkte

Donnerstag, Juli 07, 2005

Weniger Belohnung, mehr Infarkte

Wenn hohes berufliches Engagement nicht mit angemessenen Gratifikationen honoriert wird, steigt bei Betroffenen das Risiko einer Herzerkrankung signifikant.
In einer Studie wurden 314 männliche Metallarbeiter kontinuierlich beobachtet.Nach sechseinhalb Jahren «war bei 21 Arbeitern ein Herzinfarkt aufgetreten. Im Vergleich zu ihren gesundgebliebenen Kollegen wiesen diese Probanden sowohl eine höhere Verausgabung (v. a. starker Zeitdruck und hohe Distanzierungsunfähigkeit) als auch weniger Belohnungserfahrungen (v.a. weniger Aufstiegsmöglichkeiten, größere Arbeitsplatz-Unsicherheit) auf. Die Kombination von hoher Verausgabung und niedriger Belohnung lag bei 38% der Infarktopfer, aber nur bei 7,4% der anderen Arbeiter vor. In einer weitergehenden Analyse wurden auch Probanden mit subklinischen Anzeichen einer fortgeschrittenen Koronaren Herzkrankheit miteingeschlossen. Probanden mit einer Gratifikationskrise wiesen hierbei ein mehr als sechsfach höheres koronares Risiko auf als Studienteilnehmer, bei denen keine Anzeichen hoher Verausgabung oder niedriger Belohnung vorlagen.» Buch: Reiner Rugulies