Coachingmarkt in Umbruch
Martin Luitjens machte mich auf eine Befragung von Michael Leitl (Zwang zur Professionalisierung) aufmerksam. Er schreibt:
Wichtigste Ergebnisse: Größere Unternehmen entwickeln zunehmend "strenge Kriterien zur Auswahl, Bewertung und Kontrolle der externen Berater" (Evaluationsgespräche, Coach-Assessment, Festlegung verbindlicher Kriterien ...). Defizite sehen die Befragten vor allem in der "Betreuung nach dem Coaching" (82%), in der Evaluation (78%) und bei der Feststellung des Bedarfs (65%). Die gestiegenen Anforderungen machen es erforderlich, dass sich Coaches spezialisieren ("Für die Coachs sind die Zeiten vorbei, in denen sie in manchen Firmen für alle Fälle eingesetzt wurden."). Um welche Themen geht es in Coachingprozessen? An erster Stelle steht das "Lösen konkreter und aktueller Führungs- und Managementproblem" (81%), gefolgt von der "Verbesserung der Selbstwahrnehmung" (77%) und der Erhöhung der sozialen und emotionalen Kompetenz (75%). Dabei wünschen sich Führungskräfte vor allem einen (langfristigen) Sparring-Partner. In einem fiktiven Erstgespräch antwortet der Coachee auf die Frage, was er vom Coach erwarte: "Sie sollen vor allem zuhören. Mir fehlt im Alltag die Zeit, mir die Dinge in Ruhe anzuschauen. Sie sollen mir helfen, Gedanken und Themen zu strukturieren, aber auch wichtige Entscheidungen einmal durchzuspielen. Deshalb ist es mir wichtig, dass Sie mir den Spiegel vorhalten und sagen, wie das bei Ihnen ankommt. [...] Sie müssen mich auch mal bewusst provozieren. Und ich erwarte inhaltliche Impulse, wie ich bestimmte Dinge angehen und im Detail gestalten kann." Dafür benötigen die Coaches der Zukunft mehr Managementwissen.
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